Gemünden. Einen besonderen Beitrag zum Welt-Blutspendetag am vergangenen Mittwoch leisteten die Schüler der Theodosius-Florentin-Schule in Gemünden. Da sie selbst, weil noch keine 18 Jahre alt, nicht selbst Blut spenden dürfen, animierten sie ihre Eltern, Bekannte und Verwandte. Insgesamt 97 Blutspenden kamen an diesem Nachmittag zusammen. „Ein großer Erfolg“, freute sich stellvertretender Schulleiter Carsten Klafke.
„Gemeinsam gegen Gleichgültigkeit: Spende Blut – schenke Leben“, lautete das Motto für den Welt-Blutspendetag, an dem das Bayerische Rote Kreuz verstärkt auf die Bedeutung des Blutspendens hingewiesen hat. „Bis zu 2000 Blutkonserven werden jeden Tag benötigt“, so die Gebietsreferentin des Blutspendedienstes, Andrea Ebert. Dabei „kann eine einzige Blutspende bis zu drei Menschenleben retten“. Nicht nur nach schweren Operationen oder Unfällen sind Bluttransfusionen gefragt. Auch eine Vielzahl von „apothekenpflichtigen Präparaten“ wird aus Spenderblut gewonnen und können so Leben retten oder bei der Heilung helfen.
Um dem benötigten Bedarf nachzukommen, führt der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes in Wiesentheid (Landkreis Kitzingen) landesweit Spendetermine durch. Organisiert werden sie von zehn hauptamtlichen Gebietsreferenten, wie Andrea Ebert. Sie ist zuständig für etwa 5000 Termine im Jahr.
Den „Sondertermin“ an der Theodosius-Florentini-Schule, zu dem Schüler, Schulleitung, die Kreuzschwestern und der BRK-Kreisverband Main-Spessart aufgerufen haben, hat Andrea Ebert eigens das Blutspendemobil nach Gemünden gebracht. Der 16,50 Meter lange 40-Tonner bietet (fast) alles, was zur Durchführung eines Spendetermins notwendig ist. „Nur etwas komprimierter“, was das Platzangebot betrifft. Neben der Registratur, Labor, der ärztlichen Befragung bis zu Blutentnahmeplätzen ist alles vorhanden. Lediglich für die anschließende „Brotzeit“ wird ein separater Raum benötigt.
An der Florentini-Schule wurde das Entnahmeteam von Jennifer Bray geleitet. An sieben Entnahmeplätzen kümmerten sich vier „Funktionskräfte“ um die Spender und betreuten diese. Allerdings erst, wenn der Labortest mit einem Piek ins Ohr und auch der Mediziner Dr. Roland Aulbach grünes Licht gegeben haben. Von den 101 Spendenwilligen mussten am Mittwoch vier Personen abgewiesen werden. Besonders freute Andrea Ebert und Florian Schüssler, im Kreisverband für die Sozialen Dienste zuständig, über sieben Spender, die sich zum ersten Mal 500 Milliliter Blut haben abnehmen lassen.
Ungeachtet seiner Schulferien, reihte sich Carsten Klafke, stellvertretender Schulleiten für das Gymnasium an der Theodosius-Florentini-Schule, in die Reihe der Blutspender ein. Für ihn eine Selbstverständlichkeit. Nicht nur, weil Schule, Kloster und das BRK-Main-Spessart seit einer Reihe von Jahren sehr kooperativ zusammenarbeiten. Aus diesem Miteinander war auch die Idee des Spendetermins im Kreuzkloster entstanden, wie Florian Schüssler berichtete. Die Ausbildung der Schüler in Erster Hilfe und die Schulung der Schulsanitäter waren hier ein Anfang. „An 365 Tagen im Jahr“, so Schüssler, erhalten aktuell etwa 20 Senioren im Bereich Gemünden mittags ein heißes Menü, frisch aus der Klosterküche. Es besteht aus Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Außer in den Ferien, bringt das Rote Kreuz rund 125 Mittagessen aus der Klosterküche in einige Schulen und Kindergärten.
Die Blutspendeaktion in der Florentini-Schule fand auch bei den Kreuzschwestern sehr viel Anklang. Sie unterstützten die „Aktion der Nächstenliebe“ mit einer ganz besonderen Motivation für die Schüler: Die Klasse, die die meisten Spenderinnen und Spender für sich gewinnen konnte, erhielt eine Klassenfahrt in die Rhön geschenkt. Dazu erhielten alle Spender einen Aufkleber, den sie an einer Pinnwand einer Schulklasse ihrer Wahl kleben konnten. „Sieger unseres Wettbewerbs wurde die Klasse 5b des Gymnasiums mit 1,06 Blutspenden pro Schüler in der Klasse“, gab Marco Ruck, der Kaufmännischer Leiter des Klosters kurz nach dem Ende des fünfstündigen Spendertermins um 19 Uhr bekannt. Alle Spender nach der Blutspende erhielten nach ihrer Blutentnahme eine Brotzeit aus der Klosterküche zur Stärkung.
Herbert Hausmann